Herd, Wäschetrockner, Wärmepumpe. Nutzt man innerhalb eines Hausanschlusses viele Geräte mit hohem Energieverbrauch gleichzeitig, besteht die Gefahr, dass es zu einer Überlastung des Netzanschlusses kommt. Wird zudem noch eine gewisse Ladeleistung für das Laden von einem oder mehreren Elektroautos benötigt, sorgt dies schnell für Probleme mit dem Netzanschluss. Ob im Privathaushalt oder im Unternehmen – Abhilfe schaffen und Ladevorgänge sinnvoll steuern kann ein sogenanntes Lastmanagement.
Mithilfe eines Lastmanagements (Demand-Side-Management) wird der Hausanschluss eines Gebäudes geschützt. Der Gesamtstromverbrauch wird dabei so angepasst und gesteuert, dass kein Ausbau des Netzanschlusses notwendig ist und die im Hausanschluss maximal verfügbare Leistung (sog. Netzanschlusskapazität) nicht überschritten wird. Ein intelligentes Lastmanagement in einem Smart Home System steuert den Strombezug verschiedener elektrischer Verbraucher (z. B. Wärmepumpe, stationärer Batteriespeicher) so, dass Netzüberlastungen und Lastspitzen verhindert werden. Darüber hinaus sparen Anwender*innen Geld: Zum einen reduzieren sich die Kosten für den Ausbau des Netzanschlusses, zum anderen fallen geringere Netzentgelte an. Auch in der täglichen Nutzung können Kosten reduziert werden: Zum Beispiel, wenn der Leistungsbezug eines Verbrauchers mit Hilfe eines Smart Meters in einen Zeitraum verlegt wird, in dem der Strompreis besonders niedrig ist (sog. Load Shifting). Ebenso können Verbraucher mit überschüssigem Strom aus einer PV-Anlage oder einem stationären Stromspeicher versorgt und somit Lastspitzen vermieden werden (sog. Peak Shaving).
Ist eine Ladestation oder Ladegruppe im Spiel, setzt sich der gesamte Energiebedarf eines Gebäudes aus dem Stromverbrauch des Hausanschlusses (Grundlast) und der für die Ladestation bzw. den Ladepark benötigten Energie zusammen. In einer Ladegruppe ermöglicht ein Lastmanagement die Verteilung des verfügbaren Gesamtladestroms zwischen den aktiven Ladepunkten. Je nach Art des Lastmanagements ist der Gesamtladestrom ein festgelegter oder ein flexibler Wert. Vorteile sind, dass das Lastmanagement u. a. zur allgemeinen Netzstabilität beiträgt, Anwender*innen von Kosteneinsparungen profitieren und direkt im Haushalt erzeugter, klimaneutraler Strom für den Betrieb der Ladestationen genutzt werden kann. Je nach System können Ladestrom und Gebäudelast in einer Weboberfläche oder einer App eingesehen werden.
Das Lastmanagement in einer Ladegruppe mit mehreren Ladepunkten kann statisch oder dynamisch sein:
Bei einem statischen Lastmanagement wird ein fester Wert für die maximale Leistung der Ladegruppe festgelegt. Ausgehend von diesem voreingestellten Wert wird der Ladestrom dynamisch auf alle aktiven Ladepunkte verteilt. Der festgelegte Energiewert ist dabei unabhängig davon, wie hoch oder niedrig der Energieverbrauch des Hausanschlusses ist. Bei niedriger Grundlast erfolgt keine Anpassung des Energiewertes der Ladegruppe. Realisiert werden kann ein statisches Lastmanagement z. B. in einer Wallbox eM4 Controller-Extender Gruppeninstallation. Die Kommunikations- und Steuerungseinheit für das statische Lastmanagement sind dabei in der Controller Wallbox verbaut. Auch die Wallbox ABL Pulsar ermöglicht statisches Lastmanagement.
*Lastmanagement ist mit einer Wallbox eM4 Twin, Wallbox eM4 Single oder Wallbox ABL Pulsar möglich
Ein dynamisches Lastmanagement überwacht den aktuellen Stromverbrauch des Hausanschlusses. Dabei werden die Ladepunkte immer mit maximal möglicher Energie versorgt, da sich die Energie für den Ladepark nach dem Stromverbrauch im Hausanschluss richtet. Dadurch wird eine optimale Ladegeschwindigkeit erreicht. Mit den Wallboxen eM4 kann ein dynamisches Lastmanagement mittels dem ABL Energy Meter oder einer kompatiblen Systemart realisiert werden. Die Wallbox ABL Pulsar ermöglicht dynamisches Lastmanagement mit dem Zubehörprodukt Energy Meter Pulsar das separat oder im Wallbox ABL Pulsar Solar Bundle erhältlich ist.
*Lastmanagement ist mit einer Wallbox eM4 Twin, Wallbox eM4 Single oder Wallbox ABL Pulsar möglich
Ein (dynamisches) Lastmanagement lohnt sich immer dann, wenn ein zu hoher Gesamtstromverbrauch den Ausbau der Netzkapazität erfordern würde. Dies ist im privaten Bereich besonders dann der Fall, wenn sich in einem Haushalt große Verbraucher in die Quere kommen oder mehrere Elektroautos geladen werden müssen. Ein dynamisches Lastmanagement wird auch in Mehrfamilienhäusern benötigt, in denen z. B. in einer Tiefgarage eine Ladegruppe mit mehreren Ladepunkten installiert ist. Auch für Unternehmen, die ihren Fuhrpark elektrifizieren möchten, ist ein Lastmanagement sinnvoll.