Zuhause an der eigenen Ladestation, im Unternehmen oder auf dem öffentlichen Parkplatz: Die Lademöglichkeiten für Elektroautos werden immer vielfältiger. Fährt man erst seit Kurzem elektrisch, fällt es manchmal schwer, im „Ladedschungel" den Überblick zu behalten: Funktioniert das Laden an der öffentlichen Ladesäule genauso wie an der eigenen Wallbox? Normal- und Schnellladen – gibt es hier Unterschiede beim Starten des Ladevorgangs? Reicht das Einstecken des Ladekabels um loszuladen oder benötige ich Zubehör, um den Ladevorgang freizuschalten? Die Kernbotschaft vorneweg: Grundsätzlich ist Laden unkompliziert. Mit unserer Übersicht zu den verschiedenen Arten, einen Ladevorgang zu starten, wird das für Sie an jeder Ladestation zum Kinderspiel.
Entscheidend ist, wo Sie Ihr Elektroauto laden. Wenn Sie Ihr Auto zuhause privat an einer ABL-Ladestation laden, haben Sie mehrere Optionen, den Ladevorgang zu starten: Die einfachste Variante ist, den Ladevorgang durch Einstecken des Ladekabels (1) zu starten. Nach erfolgreicher Kommunikation mit dem E-Auto beginnt der Ladevorgang automatisch. Wird die Funktion von der Ladestation unterstützt, ist auch das manuelle Starten und Stoppen des Ladevorgangs via App (2) möglich. Bei einer RFID-fähigen Ladestation kann der Ladevorgang entweder über eine RFID-Karte (3) oder einen RFID-Keyfob (4) freigeschalten werden. Das macht dann Sinn, wenn die Ladestation frei zugänglich ist und nicht von Unbefugten genutzt werden soll. Die RFID-Funktion kann zudem bei einer Backend-fähigen Ladestation für die Abrechnung, z. B. der Ladevorgänge eines Dienstwagens, dienen. Durch die Authentifizierung per RFID ist nachvollziehbar, wer zu welchem Zeitpunkt wie viel geladen hat.
Lädt man im (halb-)öffentlichen Bereich, muss für den Ladevorgang gezahlt werden. Hierbei wird zwischen vertragsbasiertem und Direkt- bzw. Ad-hoc Laden unterschieden. Lädt man häufig an öffentlichen Ladestationen, ist es sinnvoll, einen Ladetarif zu wählen und einen Ladevertrag mit dem ausgewählten Anbieter abzuschließen. Der Ladevorgang an der öffentlichen Ladestation kann dann je nach Anbieter meist per RFID-Ladekarte (6), per App (2) oder durch Einstecken des Ladesteckers (1) über den Kommunikationsstandard Plug and Charge (PnC) gestartet werden. Das Ad-hoc Laden, also das Laden und direkte Bezahlen ohne vertragsbasierten Ladetarif, ist momentan noch hauptsächlich über das Scannen eines QR-Codes (5) möglich. Dieser ist direkt an der Ladestation angebracht und führt nach dem Einscannen mit dem Smartphone auf eine Website, bei der die gewünschte Zahlungsmethode (z. B. Kreditkarte) hinterlegt werden kann. Sobald diese verifiziert wurde, startet der Ladevorgang.
E-Auto Fahrer*innen können aufatmen: Seit Inkrafttreten der AFIR am 13. April 2024 ist Ad-hoc Laden an Schnelladern mit einer Ladeleistung von 50 kW oder mehr noch einfacher, da Ladevorgänge direkt und kontaktlos per Debit- und Kreditkarte (7) freigeschalten und bezahlt werden können. In Deutschland wird die EU-Regelung im Rahmen der Ladesäulenverordnung in nationales Recht umgesetzt. Pluspunkt ist also, dass das Bezahlen nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit noch unkomplizierter ist.